Weiter zum Ihnhalt

Fenster für Lebensqualität

Veröffentlicht am: 4. September 2025

blog_bauqualität_im_fokus_visual_Otavio_Portrait

Ein Fenster ist kein Loch in der Wand, sondern ein System: Licht, Schutz und Ruhe führen zu Lebensqualität.
Fenster haben einen entscheidenden Einfluss auf die Lebensqualität, jedoch nur dann, wenn sie sorgfältig geplant, fachgerecht eingebaut und korrekt betrieben werden.

Sie sind weit mehr als ein funktionales Bauelement: Fenster vereinen Aspekte wie Sicherheit, Behaglichkeit, Komfort, Energieeffizienz und den langfristigen Werterhalt einer Immobilie.
Wie es Otavio Andrezinho, Projektleiter im Qualitätsmanagement, treffend formuliert: Das Fenster ist der Alleskönner am Bau.

Über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg müssen Fenster unterschiedlichste Anforderungen gleichzeitig erfüllen und tragen damit wesentlich zum Wohlbefinden der Nutzer bei.

Sicherheit zuerst: Einbruchschutz verstehen

Fenster sind potenzielle Schwachstellen. Darum gelten klare Anforderungen:

• Fenster müssen verschliessbar sein.

• Griffe benötigen Aufbohrschutz.

• Pilzverschluss als Verriegelung erschwert das Aufhebeln.

Wie einbruchsicher ein Fenster ist, zeigt die RC-Klassifizierung. RC steht für Resistance Class.  Im Wohnbau sind RC1 und RC2 die etablierte “Standard”, je nach Lage und Risikomanagement der Immobilie. Besonders in EG-Wohnungen kann dies auch ein versicherungsrelevantes Thema sein.

RC2 oder RC2 N? Die Unterschiede in der Praxis

• RC2: Verbundsicherheitsglas (4-fach Folie 1.52mm).

• RC2 N: ohne Verbundsicherheitsglas.    

Was heisst das für den Schutz? Verbundsicherheitsglas besteht aus zwei Scheiben, verbunden durch eine reissfeste Folie. Diese Konstruktion braucht deutlich länger, um durchzubrechen. Das erhöht den Widerstand gegen Einbruch und bietet Durchbruchschutz. Wo bei Glasbruch eine Absturzgefahr besteht (z.B. mehr als ein Meter Fallhöhe) muss Verbundsicherheitsglas verwendet werden.

Thermoschock vermeiden

Wenn ein sehr dunkles Objekt (z.B. schwarzes Sofa) direkt ans Fenster gestellt wird und den unteren Glasbereich abdeckt, heizt sich dieser Bereich auf und es kann dahinter ein Hitzestau entstehen. Der grosse Temperaturunterschied im Glas führt im Extremfall zum Thermoschock, das Glas kann zerspringen. Abhilfe: Wärmestau vermeiden, genügend Abstand lassen, dunkle Gegenstände nicht direkt ans Glas stellen.

Montage, Justierung, Mängelmanagement

Ein Fenster ist kein Möbelstück. Es braucht eine präzise Montage mit sauberer Lastabtragung, Wasser- und luftdichtem Anschluss und dokumentierter Qualitätsprüfung. Ein anschauliches Kriterium aus der Praxis: Wird das Fenster 90 Grad geöffnet, muss es in dieser Position bleiben. Fällt es von selbst zu, stimmt die Justierung nicht. Das ist ein Mangel, der gemeldet und im Rahmen des Mängelmanagements behoben werden kann, auch nachträglich.

Weitere typische Risiken:

• hoher hängende Flügel, die sich im Betrieb setzen

• Undichtigkeiten, folglich ein Verlust von Schallschutz und Energie

• ungeeignete Beschläge für die Nutzung

Hier zahlt sich unabhängige Baukontrolle, Baubegleitung und eine klare Bauabnahme aus. Sie dienen der Bauqualitätssicherung und reduzieren Folgekosten über den Lebenszyklus.

Der Klassiker

Es gibt immer noch Nasszellen, in denen Holzfenster verbaut werden. Für feuchtebelastete Bereiche sind Kunststofffenster in der Regel die sinnvollere und nachhaltigere Wahl.

Sie sind deutlich unempfindlicher gegenüber dauerhafter Feuchtigkeit und reduzieren das Risiko von Verzug, Schäden oder korrodierenden Beschlägen.

Was ein Fenster sonst noch leisten muss

Das Fenster ist Schnittstelle zwischen innen und aussen und muss vielen Anforderungen standhalten:

• Einbruchhemmung in angemessener RC-Klasse

• Absturzsicherheit, damit niemand von innen nach aussen fallen kann

• Schalldämmung für Ruhe in lärmbelasteter Umgebung

• Witterungsbeständigkeit gegen Regen, Wind und Treibhauseffekt (Sonneneinstrahlung)

• Temperaturwechseln standhalten ohne Funktionsverlust

• Revisionsfreundlichkeit für Instandhaltung Damit diese Ziele erreicht werden, braucht es eine datenbasierte Immobilien Analyse, eine konsistente Gebäudestrategie und bei Portfolios eine belastbare Portfolioanalyse. So lassen sich Investitionen priorisieren, Risiken steuern und die Wertsteigerung langfristig sichern.

Licht ist Gefühl, Glas ist Technik

Für Menschen gilt rund 60 Prozent Lichttransmission als normales Tageslicht. Deshalb gilt: Glaswahl immer im Kontext bewerten, nicht nur über U Werte, sondern auch über Nutzung, Orientierung und gewünschte Aufenthaltsqualität.

Fazit für Bauherren, Eigentümer und Bewirtschafter

Das Fenster vereint Sicherheit, Komfort und Effizienz.

Ein klug gewähltes System mit RC1 oder RC2 erhöht den Schutz, die richtige Glasart verbessert das Wohnklima, eine fachgerechte Montage verhindert Baumängel. Wer Bauqualität früh prüft, behält den Werterhalt im Blick und reduziert Risiken im Gebäudemanagement über Jahrzehnte.

So unterstützt Qualicasa

Wir verbinden Qualitätsmanagement im Bau mit Technischer Due Diligence. Im Mittelpunkt stehen die fachgerechte Ausführung und eine hohe Bauqualität.

Gleichzeitig kennen wir die vielfältigen Anforderungen, die an die einzelnen Bauteile gestellt werden, und lassen diese in unsere Betrachtungen einfliessen.

Dabei berücksichtigen wir die unterschiedlichen Bedürfnisse der Anspruchsgruppen und verbinden sie mit geltenden Normen sowie einem klaren Qualitätsanspruch.

So verlieren wir den langfristigen Werterhalt der Immobilie nie aus den Augen und bewegen uns geschickt vom grossen Ganzen bis ins Detail und wieder zurück, um ganzheitliche und nachhaltige Lösungen zu schaffen, die allen Beteiligten gerecht werden.

Weitere Informationen

Erfahren Sie mehr über Fenster:

Kontaktieren Sie unseren Experten